Anwendung von Schrittmotoren mit Bremse in hochpräzisen Positioniersystemen

Schrittmotoren sind aufgrund ihrer Fähigkeit zur präzisen Positionssteuerung ohne Rückführung weit verbreitet in der Automatisierungstechnik. In Anwendungen mit hoher Genauigkeit und Halteanforderungen – wie z. B. in der Halbleiterfertigung, optischen Justierung oder der medizinischen Bildgebung – reichen Standard-Schrittmotoren oft nicht aus. Eine integrierte Haltebremse stellt in solchen Fällen eine sinnvolle Erweiterung dar. Diese Arbeit beleuchtet die Rolle von Schrittmotoren mit Bremse in hochpräzisen Positioniersystemen, deren Vorteile, Einsatzbereiche und wichtige Implementierungsaspekte.

  1. Grundlagen zu Schrittmotoren mit Bremse

Aufbau eines Schrittmotors mit Bremse

Ein Schrittmotor mit Bremse kombiniert einen herkömmlichen Schrittmotor (meist bipolar) mit einer elektromagnetischen Haltebremse. Die Bremse wirkt typischerweise federbelastet und wird bei Stromzufuhr gelöst. Beim Stromausfall greift sie automatisch und verhindert jegliche Bewegung.

  1. Vorteile in hochpräzisen Anwendungen

2.1 Positionstreue im stromlosen Zustand

Schrittmotoren verlieren bei Stromausfall oder Not-Aus üblicherweise ihre Haltekraft. Die Bremse verhindert selbst kleinste Bewegungen (z. B. durch Vibrationen oder Eigengewicht), was z. B. in vertikalen Achsen essenziell ist.

2.2 Sicherheit und Redundanz

In sicherheitskritischen Anwendungen (z. B. medizinische oder robotergestützte Chirurgie) ermöglicht die Bremse ein kontrolliertes Halten der Position, auch bei Systemversagen.

2.3 Reduktion von Energieverbrauch und Wärme

Durch Abschalten des Motors im Stillstand (bzw. Absenken des Haltestroms) und Halten durch die Bremse lassen sich Energieaufnahme und Wärmeerzeugung signifikant reduzieren – besonders vorteilhaft in kompakten oder thermisch sensiblen Systemen.

P-Serie Nema 34 Schrittmotor 1,8 Grad 4,5Nm 6,0A 2 Phasen mit Elektromagnetischer Bremse

  1. Steuerungstechnische Aspekte

3.1 Synchronisierung von Motor und Bremse

Um unerwünschte Bewegungen zu vermeiden, ist eine exakte Zeitsteuerung beim Ein- und Ausschalten der Bremse entscheidend. Typischer Ablauf:

Motor aktivieren

Bremse lösen

Bewegung ausführen

Motor stoppen

Bremse aktivieren

Motorstrom ggf. reduzieren

3.2 Implementierung

Steuerung meist über digitale Ausgänge von SPS, Mikrocontroller oder Motion Controller.

Verzögerung bei Bremsfreigabe berücksichtigen (~10–30 ms).

Überwachung der Bremsfunktion kann über Sensoren oder Rückmeldungen erfolgen.

  1. Fallbeispiel: Hochpräzises optisches Positioniersystem

Ein Unternehmen für optische Messtechnik nutzt Schrittmotoren mit Bremse zur Justierung von Linsenpositionen. Bei einem Not-Aus müssen die Linsen auf dem Mikrometer genau an Ort und Stelle bleiben, um Schäden oder Re-Kalibrierungen zu vermeiden. Die Kombination aus Mikrostepping, Encoder-Rückführung und Haltebremse ermöglicht eine Auflösung von 1 µm bei gleichzeitig hoher Ausfallsicherheit.

Schrittmotoren mit Bremse bieten eine wertvolle Erweiterung für hochpräzise Positioniersysteme, insbesondere in vertikalen oder sicherheitskritischen Anwendungen. Durch den gezielten Einsatz lassen sich Genauigkeit, Energieeffizienz und Betriebssicherheit erheblich verbessern. Die richtige Integration – sowohl mechanisch als auch steuerungstechnisch – ist dabei entscheidend für den Erfolg.

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