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Mittwoch, 10.9.2008

Mittelwellen-Sender Beromünster stellt Betrieb ein

Der Sender Beromünster wird am 28. Dezember ausser Betrieb genommen. Über die Luft kann DRS Musikwelle weiter über DAB-Digitalradio empfangen werden. Am Empfang über Kabel, Satellit und Internet ändert nichts.

Betroffen sind die Hörerinnen und Hörer der DRS Musikwelle, die das Programm auf Mittelwelle (MW 531) empfangen. Für den Empfang von DRS Musikwelle über die Luft braucht es fortan ein neues, digitales Radiogerät. Weiterhin empfangen werden kann DRS Musikwelle auch über Kabel, Satellit und Internet. Hier finden Sie die Antworten auf die brennendsten Fragen:


Weshalb schaltet SR DRS den Sender Beromünster (Mittelwelle 531) ab?
Nicht SR DRS schaltet den Sender Beromünster ab, sondern die Betreiberin Swisscom Broadcast AG. Die Swisscom Broadcast AG betreibt im Auftrag der SRG SSR den Sender Beromünster und verbreitet auf der Frequenz Mittelwelle 531 kHz das volkstümliche Programm DRS Musikwelle.

Der Sendebetrieb muss eingestellt werden, weil «Beromünster» für einen weiteren Betrieb hätte aufwendig saniert werden müssen. Eine Sanierung des Senders wäre jedoch angesichts der schwindenden Bedeutung des Mittelwellen-Rundfunks wenig sinnvoll gewesen.

Welche Programme werden über den Sender Beromünster ausgestrahlt?
Der Sender Beromünster verbreitet DRS Musikwelle über Mittelwelle 531. Die Abschaltung des Senders bedeutet, dass DRS Musikwelle nicht mehr auf Mittelwelle empfangen werden kann. Für den Empfang von DRS Musikwelle über die Luft braucht es ein neues, digitales Radiogerät. Wer DRS Musikwelle auf Kabel, Satellit oder über Internet empfängt, hat keinen Handlungsbedarf.

Wie kann man DRS Musikwelle neu empfangen?
DRS Musikwelle ist bereits seit geraumer Zeit über DAB-Digitalradio (über die Luft), Kabel, Satellit und Internet empfangbar. Für den ortsunabhängigen Empfang (z.B. im Auto oder unterwegs) eignet sich DAB-Digitalradio bestens. Für ältere Fahrzeuge bietet sich ein im Handel erhältliches Zusatzgerät an, welches das DAB-Signal empfängt und auf einer UKW-Frequenz an das Autoradio weitergibt.

Weshalb stellt die SRG der DRS Musikwelle nicht einfach eine UKW-Frequenz bereit?
Für die Ausstrahlung eines zusätzlichen UKW-Programms in der ganzen Deutschschweiz stehen nicht genügend Frequenzen zur Verfügung. Würde man ein weiteres flächendeckendes Radioprogramm einführen, müssten andere Radioprogramme wegen der Frequenznähe mit empfindlichen Störungen rechnen.

Als einzige Alternative bietet sich die digitale Radiosignal-Verbreitung an. Die SRG SSR baut, im Auftrag des Bundesrates, das digitale Netz (Digital Audio Broadcasting, DAB) mit Hochdruck auf und aus.

Was ist DAB-Digitalradio?
DAB (Digital Audio Broadcasting) ist eine neue Übertragungsart von Radioprogrammen. DAB-Digitalradio wird über die Luft verbreitet, es braucht also für den Empfang von DAB-Programmen weder Kabelanschluss noch Satellitenschüssel, sondern lediglich einen DAB-Empfänger. Die meisten dieser neuen Empfänger sind portabel und können auch UKW-Programme empfangen.

Mit einem entsprechenden DAB-Autoradio können DAB-Programme auch mobil empfangen werden. Deutsche und englische Neuwagen sind bereits serienmässig mit DAB-Digitalradios ausgerüstet. Für ältere Fahrzeuge bietet sich ein im Handel erhältliches Zusatzgerät an, welches das DAB-Signal empfängt und auf einer UKW-Frequenz an das Autoradio weitergibt.

DAB-Digitalradio bietet viele Vorteile:

• sehr einfache Bedienung
• störungsfreien Empfang
• hohe Klangqualität
• keine Frequenzwechsel
• zusätzliche Programme empfangbar über die Luft (z.B. DRS Musikwelle, DRS 4 News, DRS Virus, Swiss Pop, Swiss Classic, Swiss Jazz, etc.)

DAB-Digitalradios sind im Handel bereits unter 100 Franken erhältlich. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Gerät auch DABplus-fähig ist. Viele detaillierte Informationen zu DAB-Digitalradio finden Sie auf http://www.dab-digitalradio.ch/.

Wann wird die Mittelwelle abgeschaltet?
Am 28. Dezember 2008.

Wer ist Eigentümerin des Landessenders Beromünster?
Die Swisscom Broadcast AG.

Was ist der Unterschied zwischen dem Sender Beromünster und Mittelwelle 531?
Es gibt keinen Unterschied. Der Sender Beromünster sendet auf Mittelwelle in der Frequenz von 531 kHz.

Was geschieht nun mit den Anlagen des Landessenders Beromünster?
Zurzeit ist noch unklar, wie die Zukunft aussieht für den 215 Meter hohen Sendemast, den Reservesendeturm und die zugehörigen Sendegebäude. Ein Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD) bezeichnet die Sendeanlage Beromünster als «Denkmal von nationaler Bedeutung».

Zur Erhaltung des ehemaligen Landessenders wurde eine Kerngruppe gebildet mit Vertretern der Behörden des Kantons Luzern (Kantonsrat), der Behörden der Standortgemeinden (Gunzwil und Beromünster), der Denkmalpflege des Kantons Luzern, des Schweizerischen Heimatschutzes, des Fördervereins HistoriAV und der Swisscom Broadcast AG. Diese Gruppe arbeitet gemeinsam an einer Lösung, den Landessender Beromünster auch in Zukunft auf sinnvolle Art und Weise zu nutzen und ihn so für die Nachwelt zu erhalten.

Wie lange war der Sender Beromünster in Betrieb?
Der Landessender Beromünster wurde zwischen 1929 und 1931 erstellt. 1931 nahm Radio Beromünster den Sendebetrieb auf. Seinen grössten Bekanntheitsgrad erlangte Beromünster während des zweiten Weltkrieges. Die Nachrichtensendungen wurden in ganz Europa abgehört. Mit der Einführung der neuen Verbreitungsart UKW ab den Sechzigerjahren verlor «Beromünster» immer mehr an Bedeutung. Die detaillierte Geschichte des Landessenders Beromünster finden Sie hier.

Für alle Fragen rund um die Abschaltung des Senders Beromünster und zu den verschiedenen Empfangsarten steht Ihnen das Radiofon gerne zur Verfügung unter 0848 80 80 80.

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